Szechuan Chicken
Mein vorletzter Tag in Singapur neigte sich dem Ende zu und mir war klar, dass ich mein Tagesziel, fünf verschiedenen Streetfood-Locations zu besuchen, schlichtweg nicht mehr erreichen würde. Es ist eins dieser Kopf-gegen-Magen-Duelle, in welches dich die kugelrunde Bauchregion anfleht, bitte nichts mehr zu konsumieren, währenddessen der Kopf gerade einen echten Lauf hat und dir einredet, dass die Endstufe der Aromaaufnahme noch nicht erreicht ist.
Chinesisch Essen in Singapur
Auch wenn die Vernunft von Hinten anklopft und dir rät, die heutige Aromaaufnahme erst einmal sacken zu lassen und über heut-vergängliche Gaumensafaris zu philosophieren, so blinkte der Schriftzug „Szechuan Restaurant“ discomäßig in verschiedensten Farben und Schriftzügen vor meinen Augen auf.
Wer jetzt denkt, dass ich stark genug war, um den bunten Reklameschildern widerstehen zu können, der irrt sich gewaltig! Wenn`s um GUTES Essen geht, kenne ich keine Ausnahme und werde nur zu einer weitere Marionette der kulinarischen Werbeindustrie. Ich ließ mich von ihr blenden und setzte mich in eines dieser schick-leuchtenden Lokale. „Tja Vernunft, heute ist wohl nicht dein Tag!“
Szechuan Küche
Oft verbinden die Leute mit der Szechuan-Küche den gleichnamigen Pfeffer, der kommt allerdings nur teilweise in den Gerichten vor. Die Szechuan-Küche kommt aus der Szechuan-Provinz in China und definiert sich durch seine extreme Schärfe und meistens auch viel Knoblauch. Trotzdem ist es eine reine Gaumenfreude sie zu probieren, weil sie meist vor Frische und Gewürzen nur so strotzt und für eine echte Abwechslung in der Chinesischen Küche sorgt.
Das Szechuan Chicken ist dabei wohl das bekannteste Gericht und auch das, welches ich in meiner Küche nachkochen möchte. Wirkt gekochter Reis aber einfach zu langweilig und einfach nicht eben würdig für dieses zarte Chicken, habe ich beschlossen, DIESES Gericht mit ein paar Tempura-Rice-Wildreis-Balls auszuliefern. Klar, ich will jetzt keine Fensterscheiben mit diesen „balls“ einwerfen aber über einen gewissen „crunch“ sollen sie sich schon erfreuen! Leute, alles im allen ein perfekter Sofa-Snack, für jeden, der gerne sein Schärfe-Limit austesten möchte. P.s. Ich habe von den, im original Rezept stehenden 15 Chilis, leicht Abstand genommen.(=
Szechuan Chicken mit Tempura-Reis-Balls
- 2 Stück Hähnchenbrust
Für die Marinade:
- 3 El Maisstärke
- 1 El Reisessig*
- 3 El Sojasoße
- 2 El Sesamöl
- 2 El Austernsauce*
Weitere Zutaten:
- 3 Stück Rote chilis
- 1 Stück Gelbe Chili
- 1 El Samba Oelek
- 2 Stück Rote Paprika
- 7 g Ingwer
- 5 Stück Knoblauchzehen
- 1 Stück Lauchzwiebel
- 2 Hände Cashewnüsse
- 1 El Zucker
- 1 El Sesamöl
- 3 El Sojasoße
- 2 El Reisessig*
- 1 El Szechuanpeffer *(angestoßen)
- 1 El Rapsöl zum Anbraten
Für die Rice Balls:
- 300 g Basmatireis
- 100 g Wildreis
- 1 Stück Ei
- 100 g Mehl
- 100 g Stärke
- ½ Tl Backpulver
- 120 ml kaltes Wasser
- 1 Prise Salz
Ansonsten:
- ½ Stange Lauch
- 1 El Sesam
Den Wildreis und den Basmatireis weich kochen. Dafür 1 Teil Reis mit 2 Teilen Wasser kalt aufsetzen. Etwas Salz dazu geben und auf niedriger Temperatur, mit geschlossenem Deckel leicht köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
Die Hähnchenbrust in feine Streifen schneiden. Die Zutaten für die Marinade in einer Schüssel vermengen. Darauf achten, dass sich die Stärke auflöst. Sie macht das Fleisch mürbe. Anschließend das Fleisch hineingeben für mindestens. 1 Stunde marinieren.
Wenn der Reis fertig gekocht ist, auf einer Platte zum auskühlen verteilen.
Für das Szechuan Chicken die Chilis und den Frühlauch in feine Ringe schneiden. Den Ingwer und den Knoblauch fein hacken. Die Paprika in Streifen schneiden.
Für die Rice-Balls. die Zutaten für den Tempurateig in einer Schüssel zusammenrühren. Einen Topf mit Pflanzenfett aufstellen und auf ca. 160 Grad erhitzen. Währenddessen den lauwarmen Reis mit der halben Stange geschnittenem Lauch und dem Sesam vermischen. Mit Salz würzen und kleine Bällchen abdrehen. Die Bällchen in den Tempurateig geben und diese dann, nach und nach in dem heißen Fett ausbacken.
Jetzt das Hähnchen in einer sehr heißen Pfanne oder einem Wok mit etwas Öl ca. 2 Min. scharf anbraten. Sobald es Farbe angenommen hat, herausnehmen und auf einen separaten Teller geben. Einmal die Pfanne mit Küchenpapier auswischen und diese erneut erhitzen. Dann erst den Knoblauch, die Chilis und den Ingwer anrösten, danach die Paprika und den Lauch dazu geben. Das vorgebratene Fleisch, die Cashewnüsse und den gestoßenen Szechuan-Pfeffer dazu geben und vermischen.
Zuletzt den Zucker, Sojasauce, Sesamöl und Reis-Essig dazu geben. Einmal aufkochen lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provision-Links. Wenn du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von deinem Einkauf eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.