Tarte Tatin mit Kirschäpfeln und Sake

Super leckerer Tarte Tatin mit Kirschäpfeln..

So nen Mist. Schon wieder kein Parkplatz in Sicht und ich bin gezwungen meinen kleinen Franzosen wieder drei Straßen weiter zu parken. Eigentlich habe ich nichts gegen einen kleinen Spaziergang nach Arbeitsende, allerdings gießt es wie in Strömen und ich habe gerade einen zwölf Stunden Tag hinter mir. „Augen zu und durch, ist schließlich nur Wasser“ und ich stapfe mit meinen kaputten Kochschuhen über den aufgeweichten Pfad, der mich schnellst, möglich nach Hause bringen soll.

Eine Straßenlaterne flackert und ich komme mir vor wie in einer Harry Potter Sequenz, in welcher er, in der Dunkelheit wartend, plötzlich auf einen Animalus (Art Werwolf) trifft. Gut, dass es diese Fabelwesen in “Little Lintorf” nicht gibt und ich führe den Weg fort.

Ein nass triefender Ast versperrt mir den Weg und als ich diesen zur Seite schieben möchte bemerke ich kleine Rote Früchte. „Wow“ denke ich. Das müssen Zieräpfel sein. Ich pflücke mir eine Frucht ab, beiße hinein und teste mit der Zungenspitze, ob es sich tatsächlich um diese Frucht handelt oder vielleicht doch um einen toxischen verwandten. Eindeutig Apfel. „Dieser Ast versperrt nur den Weg und kann hier so nicht hängen bleiben“, denke ich mir und als pflichtbewusster Bürger wird dieser artgerecht beseitigt.

Zu Hause angekommen und durchnässt bis in die Zehenspitzen lege ich das Prachtexemplar auf den Tisch und fange an nachzudenken. Der Blick schweift zu einem französischen Kochbuch ab und mein interner Arbeitsspeicher spielt mir sofort ein Bild vor. Ich öffne das Buch und blättere hastig auf die hinteren Seiten. Voilà. Mein Speicher hatte recht und der kleine Ast mit seinen prachtvollen Früchten sollte von nun an eine Bedeutung bekommen. Einen Sinn.

Tarte Tatin mit Kirschäpfeln

Wenn goldgelb, schmelzendes Karamell, auf die leichte Säure von Äpfeln trifft, mit dem Blätterteig fusioniert und zu etwas Großartigen zusammen backt, dann ist es sehr gut möglich, dass es sich hierbei um eine Tarte Tatin handelt.

Eines dieser Gerichte welches in verschiedene Sektionen aufgeteilt werden muss, denn nicht nur der Geschmack verändert sich, nein, auch die Textur gibt diesem französischen Klassiker seinen typischen Charakter. Angefangen vom knusprigen Rand der schon Andeutungen von Karamell aufweist, bis hin zum saftigen Zentrum, wo sich Apfel und Zucker küssen, bietet dieses Meisterwerk aus der Boulangerie wirklich alles was das süße Herz begehrt.

Super leckerer Tarte Tatin mit Kirschäpfeln:

Voll motiviert, an dem Punkt wo Zeit keine Rolle mehr spielt, befreie ich die Äpfel vom Geäst, wasche sie kurz ab und entkerne sie. Ja, tatsächlich einen nach dem anderen und eine Bohrmaschine würde die ganze Nummer erheblich beschleunigen. Dann lege ich sie in kaltes Wasser. Ein schneller Blätterteig, mit ausreichend Butter wird sorgfältig gefalten und auf Eis gelegt. Man kann natürlich auch einen Solchen kaufen, aber ein Selbstgemachter schmeckt einfach besser.

So wirds gemacht:

1. Dabei vermenge ich Mehl, Salz und Wasser zu einem Vorteig und rolle diesen aus. In die Mitte des Grundteigs lege ich die Butter flach aus und falte die Ränder über die Butter. Dann wieder ausrollen, sodass die Butter den Kern ergibt. Wieder falte ich den Teig und rolle Ihn aus. Dann lege ich den Teig in den Kühlschrank, damit die Butter nicht schmelzen kann und sich besser bearbeiten lässt. Diesen Vorgang wiederhole ich dreimal. Das reicht mir an Schichten.

2. Jetzt gebe ich den Zucker in eine Ofenfeste Pfanne und lass Ihn dunkel karamellisieren. Das wird mit Sake abgelöscht und ein reduziert. Jetzt wird der gold- gelbe Fond mit der Butter montiert und gebunden. Dafür werden kalte Butterflocken in den warmen Sud gerührt. Dazu kommen die Äpfel und werden kurz durchgeschwenkt. Die Menge der Äpfel sollte den Boden der Pfanne perfekt ausfüllen. Die Äpfel sollten schön karamellisiert sein und es sollte sich kaum noch Flüssigkeit in der Pfanne befinden.

3. Dann zieht man die Pfanne vom Herd und bedeckt die Äpfel mit dem ausgerollten Blätterteig. Die Ränder müssen bis zum inneren Pfannenboden gedrückt werden, damit die Äpfel unter dem Teig schonend garen können. Das ganze kommt jetzt bei 160 Grad für 25 min in den Ofen.

4. Nach der Backzeit wird die Tarte vorsichtig gestürzt. Ein buttriges Karamellaroma erobert die Küche im Sturm. “Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen”. – (Seneca)..

Heute bin ich ganz zufrieden..

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