Möhrencurry aus Sri Lanka. Ein Kulturshock ist etwas wunderbares. Besteht der erste Eindruck aus einer Mischung von Unwissenheit und Angst vor dem Unbekannten, durchläuft man eigentlich nur einen unvermeidlichen Anpassungsprozess, welcher als Schleuse in eine neue kulturelle Lebensweise fungiert.
Man hat zwei Möglichkeiten diesen Prozess zu durchlaufen. Entweder fügt man sich und lässt die Kultur auf sich einwirken, indem man kommuniziert, sich involviert und probiert oder man besteht dickköpfig auf sein erstbestes, kulturelles Anschauungsbild, in dem man immer wieder mit dem Altbekannten vergleicht, jegliche kulturelle Neuheiten ins Negative übersetzt und schon beim ersten Kontakt mit dieser Kultur die Scheuklappen auf hat, um bloß nur das zu sehen, was man sehen will. Tut euch einen Gefallen:
Wenn ihr euch zu der zweiten Gruppe zählt, reicht es auch, wenn ihr euch Urlaubsvideos auf Social Media anschaut.
Ich muss zugeben, als ich auf Sri Lanka ankam, war es nicht ganz so einfach wie ich dachte, dennoch wurde ich schnell durch die unglaubliche Gastfreundschaft der Menschen in die richtige Bahn gelenkt. besonders im kulinarischen Bereich.
Das vegetarische Angebot an Speisen hat mich sehr inspiriert. Da ein Großteil der Bevölkerung sich ausschließlich aus der vegetarischen Küche ernährt, ist es auf Sri Lanka keine Seltenheit, dass Restaurants oder Streetfoodhändler sich ausschließlich auf diese Küche spezialisiert haben.
Besonders die Currys sind hier hervor zu heben. Anders als bei uns werden viele Currys hier sortenrein serviert, welches einen unglaublichen, kulinarischen Mehrwert bringt.
Als Land der Gewürze, indem man Kardamom, Zimt und Co. noch im eigenem Garten pflücken kann, ist es umso bemerkenswerter wie der Einsatz der heimischen Gewürze mit den hiesigen Grundnahrungsmitteln funktioniert. Bockshornkleesamen, Zimt und schwarze Senfsamen bringen eine sanfte Tiefe in ein Curry, wohingegen Kardamom und Nelke das Steuer in die Hand nehmen, um die Grundzutat sicher ans Ziel zu bringen.
Dabei werden die Gewürze fast immer im Ganzen verwendet und eher selten zerkleinert. Ob rote Bete, Kartoffel, Auberginen oder Möhrencurry, alle diese Gerichte waren ausgesprochen gut und unglaublich intelligent zubereitet.
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Das Rezept vom Möhrencurry möchte ich gerne mit euch teilen. Es war ausgesprochen gut und super schnell zubereitet. Außerdem hat es noch Platz für Interpretation um am Ende den richtigen Kick zu bekommen. Probiert es aus und lasst eurer Kreativität freien Lauf. Ihr werdet überrascht sein, was die richtigen Gewürze mit eurem Gemüse machen können.
Falls ihr mal nach Sri Lanka kommt und euch zufällig in dem wundervollen Bergdorf Ella aufhalten solltet, dann besucht doch mal den ansässigen Gewürzgarten und die dazugehörige Kochschule. Für Liebhaber von Aromen und Freunde von außergewöhnlichen Gewürzen ein absolutes Muss!
Unglaubliches Möhrencurry aus Sri Lanka. Zutaten:
Unglaubliches Möhrencurry aus Sri Lanka
- 400 g Möhren
- 100 g Erbsen
- 400 ml Kokosmilch
- 100 ml Wasser
- 1 Stück Zwiebel
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 Stück Rote Chili
- 12 Stück Curry Blätter*
- 1 Tl schwarze Senfsaat*
- 1 Tl Bockshornklee-Samen*
- 1 Stange Zimt
- 1 Tl Salz
- 2 Tl Ungeröstetes Currypulver
- ½ Stück Vanilleschote
- 400 ml Rapsöl zum Ausbacken
- Frühlauch
- 1 Stück Orange
Die Möhren schälen und in ca. 0,5 mm dicke Scheiben schneiden. Die Schalen aufbewahren. Zwiebel und Knoblauch schälen. Die Zwiebel in Ringe schneiden und den Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Die Vanilleschote an der Seite anschneiden. Die Chili in dünne Ringe schneiden.
In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Senfsamen und die Bockshornklee-Samen leicht anrösten. Anschließend die Vanille, die Möhren, den Knoblauch, die Chili und die Zwiebel dazu geben und mitanrösten.
Mit dem Wasser ablöschen und mit der Kokosmilch auffüllen. Dann das Currypulver, Zimt, Salz und die Curryblätter dazu geben und alles auf mittlerer Temperatur einkochen.
Währenddessen in einem kleinen Topf das Öl auf ca. 160° Grad erhitzen und die Möhrenschalen darin knusprig ausbacken. Wenn ihr euch mit der Temperatur nicht sicher seid, solltet ihr die Schalen lieber nach und nach dazu geben. Die ausgebackenen Schalen auf einem Küchentuch abtropfen und salzen.
Wenn die Möhren weich sind und das Curry eine sämige Konsistenz annimmt gibt man die Erbsen dazu. Schmeckt das Curry mit etwas Salz ab.
Zum Anrichten das Curry in einen tiefen Teller geben. Das Möhrenstroh darauf verteilen. Etwas Frühlauch klein schneiden und drüber streuen. Mit Scheiben einer Orange servieren.
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