Koh Tao
Mit einem letzten Pfeifen aus beiden Nasenlöchern trete ich nochmal mit aller Kraft in die Pedalen. Zehn Meter, fünf Meter, einen Meter. Geschafft. Ich steige bzw. falle von dem absolut desolaten Drahtesel, den sie mir viel zu überteuert als Mountainbike verkauft haben und werfe das zweirädrige Gefährt ins Gebüsch.
Das war mit Abstand die größte sportliche Leistung, die ich in diesem Jahr vollbracht habe.“ Wer sportlich sein will, sollte die Insel mit einem Fahrrad erkunden.” Haben Sie geschrieben. Der Verfasser dieses Beitrages gehört in ein Bootcamp, denn es ist schlichtweg unmöglich, die Insel mit einem Fahrrad zu erkunden, wenn man nicht gerade bei der Tour de France mitgefahren ist. Es verwunderte mich also nicht, warum es kaum Gelegenheiten gab, solch ein Gefährt zu mieten.
Nach kurzem Durchatmen registriere ich erstmal, welch wunderschöne Sicht vor mir liegt. Wow… Als wäre es geplant, diese Insel genau so zu erschaffen. Koh Tao ist eine der zwei Inseln, die ich im Süden Thailands bereist habe, die andere ist Koh Phangan. Beide Inseln überzeugen durch unglaubliche Schönheit, sowohl die Strände als auch das Inland scheinen von Künstlerhand gemalt zu sein, habe ich schon viele Orte von naturbelassener Einzigartigkeit abgespeichert, reihen sich diese beiden Inseln mit ein.
Koh Tao ist relativ klein. Mit einem Roller oder auch zu Fuß lässt sich die Insel gut erkunden. Ist es hier eher schwierig ein Taxi zu bekommen erkundet man die Insel eher by “do it yourself”.Es lohnt sich, denn neben den touristischen Stränden, die keinesfalls überlaufen sind, gibt es auch einsame Buchten und andere tolle Orte, die man sonst verpasst.
Strände:
Ich werde hier nicht alle Strände aufzählen, da es einfach zu viele sind und ich nicht alle erkunden konnte. Ich möchte euch dennoch mitteilen, welche mir am besten gefallen haben.
Im Süden der Insel ist es die Shark Bay und definitiv der Freedom Beach und im Norden von Koh Tao die Mango Bay. Alle Strände bieten kristallklares Wasser und beeindrucken durch Abgeschiedenheit und Ruhe, eingerahmt in ein Bild von großen Felsen, grünen Palmen und blühenden Pflanzen.
To do:
Tauchen, Tauchen, Tauchen. Ob Freediving, Schnorcheln oder Tauchen mit Flasche. Rund um die Insel befinden sich mit die schönsten Tauchgebiete Thailands. Jedes zweite Geschäft ist eine Tauchschule oder verkauft Tauchartikel. Ansonsten heist es, Insel erkunden! Lasst euch treiben! Jedes Ziel hält eine Überraschung bereit.
Nightlife:
Mit Sairee Beach und Fishbowl ist fast alles gesagt. Der Sairee Beach ist der längste Strand auf Koh Tao und bietet eine Menge Restaurants, Hotels und Bars. Die Fishbowl Bar ist wohl die bekannteste von allen, verwandelt sich das Restaurant Abends in einen Ort von Bierpong Tischen und coolen Beats. Aber auch die daneben liegenden Clubs, die direkt am Strand liegen sind für Partywütige und Tanzsüchtige nicht zu verachten. Wer alleine reist, sollte die Pub Crawl Tour machen. Hier lernt man schnell andere Leute kennen und ein feucht fröhlicher Abend ist garantiert.
Food:
Hier muss man schon genauer suchen. Wenn es in Bangkok eine kulinarische Reizüberflutung gab, muss man auf Koh Tao schon den einen oder anderen “Local” zwingen, die besten Orte für authentisches Thai-Food auszuspucken. Befragt man hier das Internet, ist es nicht selten das Burgerbuden, Pastabars und spanische Tappas-Restaurants die Ranglisten anführen. Das freut mich riesig für diese Restaurants, allerdings interessiert es mich soviel, wie die kleine Eidechse die sich in meinem Badezimmer eingenistet hat. Nämlich gar nicht. Wobei Billi (die Eidechse) rückwärts die Wände hochlaufen kann. Also doch interessanter.
Roasted Duck Restaurant: verdammt gutes Streetfood. Hier gibt es, wie der Name schon sagt, alles mit Ente. Und das ist wirklich lecker!
Infinity Thaifood: Nahe am Hafen gelegen bekommt man hier wirklich gute Currys und authentisches Thaifood zu kleinen Preisen.
Babaloo: Das Babaloo befindet sich im Inland und ist ein wenig versteckt. Hier gibt es eine extra Karte für Vegetarier und Veganer.
Koh Phangan
Rezension: “wirklich schöne Bungalows, allerdings war die Pizza im Strandrestaurant ungenießbar, weswegen wir nur 2 von 5 Sternen vergeben.” Reaktion: “Es möge Ohrfeigen regnen auf den Verfasser dieser Rezension. Ihr seid eine Schande für die Gastro und Hotellerie und solltet bei Google oder TripAdvisor schleunigst gestrichen werden. Würde es ein Bewertungssystem für Gäste geben, würdet ihr noch nicht mal einen Bärchen-Sticker in euer erbärmliches Sammelheft bekommen”. Tatsächlich stößt man immer wieder auf solche unqualifizierten Bewertungen, die den tatsächlichen Sinn brutal verfälschen. Leute, bitte. Lasst es!!!
Nichtsdestotrotz buchte ich trotzdem ein Bungalow in dieser Einrichtung und siehe da… Es war der schönste “place to stay” den ich bis dato hatte.
Koh Phangan ist wesentlich größer als Koh Tao und nur eine Stunde per Wasserweg entfernt. Der Norden und Nord-Osten sind eher etwas ruhiger. Trifft man im Westen auf viele Yoga und Meditations Zentren, hat man im Südosten das volle Partyprogramm.
Auch hier ist es ratsam, sich einen Roller zu mieten. Sind die Taxis hier wieder vermehrt vertreten, kostet eine Fahrt von 2 km genau soviel Geld, als wenn man sich einen Roller für einen Tag mietet. Tut euch den Gefallen und nehmt den Helm. Ja, es ist warm und ja eure Frisur leider darunter, aber die hiesigen Verkehrsregeln sind eher Richtlinien als in Stein gemeißelt. Wer sich auf der Hauptstraße befindet, fährt als erster. Außer du hupst zehnmal, dann darfst auch du einfach fahren. Ihr seht: “safety first.”
Strände:
Haad Rin ist nicht nur für sein Nachtleben bekannt. Hier findet auch die legendäre Fullmoonparty statt. Mit etwas Glück kann man hier sogar surfen. Ansonsten ist der Strand trotz seiner schönen Lage etwas überfüllt.
Ähnlich wie auf Koh Tao ist es auch hier eine Entdeckungstour. Neben vielen kleinen Geheimstränden kann ich euch auf jeden Fall noch Folgende ans Herz legen:
Baan Tai Beach: Kitesurf Paradies Nr.1. Auch wenn du schon 200m weit im Meer bist, ist das Wasser immer noch hüft- tief.
Thong Nai Pan Yai Beach: Ich bin vom Süden bis in den Nord-Osten zum Thong Nai Pan Yai Beach gefahren. Schon die Rollerfahrt war ein absolutes Erlebniss und wurde nur noch von diesem schönen, ruhigen Strand übertroffen.
Secret Beach: Zwar ist die Lage des nur 150m lngen Strandes kein Geheimtipp mehr, trotzdem hat dieser kleine Fleck ein großartiges Panorama zu bieten.
To do:
Da die Insel nicht mal eben per Fuß zu erkunden ist, seid ihr auch hier mit einem Roller am besten bedient. Es lohnt sich oftmals durchs Inland zu fahren, da es dort viele schöne Wasserfälle und dicht bewachsene Serpentinen gibt. Vom Besuch des hiesigen Streetfood Marktes bis hin zum Tauchen mit Walhaien wird einem auf Koh Phangan nie langweilig. Die Angebots-Liste ist wirklich lang. Versucht am besten etwas über euer Hotel/ Hostel zu buchen, da ihr hier die besten Preise bekommt.
Ausgehen:
Da die Fullmoonparty ja mittlerweile vor Berühmtheit nur so strotzt, liegt es gar nicht so fern, dass die Halfmoonparty, die im Wald stattfindet, bei den “Locals” und Kennern der Szene einen viel größeren Stellenwert genießt. Generell hat sich Koh Phangan zu einer Ibiza ähnlichen Insel verwandelt. So gibt es an jedem Tag an einem bestimmten Ort der Insel eine erlesene Party mit Top DJs. Wer den Pfad der Backpacker folgen will, der sollte sich eine Unterkunft in Haad Rin suchen. Hier wird der Party-Durst auf jeden Fall gestillt.
Amsterdam Bar: Diese Bar ist berühmt für ihre atemberaubende Sonnenuntergänge in einem sehr gemütlichen Ambiente. Ja, der Name kommt nicht von irgendwo her.
Food:
Hier wird es tatsächlich wieder etwas einfacher. Der Phantip Streetfood Markt bietet eine umfangreiche Palette an thailändischen Streetfood. Auch wenn sich das meiste doch irgendwann sehr ähnelt, entdeckt man hier oder dort immer mal wieder was Neues. Sehr inspirierend war dieser Stand, in dem eingelegtes Obst und Gemüse und Süßigkeiten in einer süßen Kokoscreme serviert worden- quasi als Kaltschale. War die Gummibärchen Kaltschale nicht sooo der Hit, war die, mit dem in Chilli und Gewürzen eingelegter Kürbis, der absolute Wahnsinn.
Pum Pui Restaurant: Das Essen war richtig gut. Auch wenn sich viele Gerichte ähneln, merkt man schnell, dass man sich hier noch sehr viel Mühe gibt, etwas Leckeres zu erschaffen. Wenn Zeit beim Kochen keine Rolle spielt, weil die Kapazitäten sowieso minimal sind, dann fließt mehr Ruhe und Sorgfalt in ein Gericht. Das schmeckt man. Probiert das Massaman Curry. Es war göttlich!!
Harbor House Restaurant: In puncto Schärfe wird hier wenig Rücksicht genommen. Ist das Restaurant bei den Einheimischen sehr beliebt, verirrt sich selten mal ein Touri hier her. Der Koch hat eine beeindruckende Vita.
Fazit:
Beide Inseln überzeugen mit unglaublich schönen Stränden und atemberaubender Flora und Fauna. Weiße Sandstrände und kristallklares Wasser sind hier keine Illusion. Man kann hier den Pfad des Touristen folgen und die verschieden Orte erleben oder man macht sich alleine auf die Tour und kann einsame Strände oder Wasserfälle beleben. Wer auf der Suche nach Party und Nightlife ist, der wird die Inseln lieben, allerdings ist es nicht schwierig diesem hier aus dem Weg zu gehen. Aus Foodtechnischer Sicht wird die Luft hier etwas dünner. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich mittlerweile mit dem einheimischen Streetfood ganz gut auskenne und dass Bangkok die Messlatte ziemlich hoch gelegt hat. Leckere Currys und thailändische BBQ s sind hier trotzdem allgegenwärtig, allerdings habe ich hier das Bonbon der Kulinarik nicht für mich entdecken können.
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