Yakisoba mit Ente und Pflaume. Die ersten Restaurants öffnen wieder, was für mich soviel bedeutet wie „Endlich wieder Ramen, Ramen, Ramen“. Kennst du dieses Gefühl, wenn man sich auf der Fahrt schon Gedanken macht, was man essen möchte, sich vielleicht endlich mal an etwas anderes traut, als an die vertraute und bekannte „Tantanmen“, dann die Speisekarte, die man eh schon auswendig kennt, zum hundertsten Mal durchstudiert, um sich am Ende wieder mit dem zufrieden zu geben was man kennt? Nicht nur weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist, sondern weil es einfach zum Niederknien gut schmeckt.
Diesmal wird es anders laufen, habe ich mir geschworen. Ok, etwas Kimchi und eine Portion Toro Teriyaki vorweg ist schon ok, aber die Seite mit den Ramen werde ich mal gekonnt überspringen.
Leicht irritiert, aber bestärkt durch mein Vorhaben lande ich auf der Seite mit den Yakisoba Gerichten. Das ist doch mal eine willkommene Abwechslung denke ich mir und ordere ohne großes Nachdenken eine Portion gebratene Nudeln mit Schweinebauch und Garnelen.
Ich klappe die Karte zu, gebe sie rasch der Bedienung zurück in der Hoffnung, dass diese den Platz neben mir etwas schneller reinigen wird, aus Sorge, dass ich mich wieder umentscheide. Ich zücke mein Handy und lenke mich ab. Geschafft!
Yakisoba ist ein bekanntes Gericht aus der japanischen Küche. Auch wenn „Soba“ = „Buchweizen“ gar nicht in diesem Gericht vorkommt, wird hier der Kontext auf die klassische „Nudel“ im allgemeinen gelegt. Im Großen und Ganzen reden wir hier also von gebratenen Nudeln, die klassisch mit Gemüse, Fisch oder Fleisch serviert werden, mittlerweile aber auch in zig anderen Variationen zu finden sind. So gibt es sogar Yakisoba-Sandwiches und Yakisoba-Salate.
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Kimchi und Toro Teriyaki ließen nicht lange auf sich warten und wurden mit einem zufriedenem Seufzer, welcher suggerierte dass ich meine lang ersehnten Lieblingsspeisen endlich wieder hatte, verzehrt.
Mit dem letzten Bissen Kimchi, welcher heute besonders lecker war, kam auch schon das heiß ersehnte Nudelgericht. Ich nahm die stumpfen Essstäbchen in die Hand und schnappte mir beherzt die erste Portion Nudeln welche rasch mit meinem Mund aufgefangen und weggeschlürft wurden.
Wow!! Das war wirklich verdammt lecker und ließ den Gedanken, evtl. das falsche Gericht bestellt zu haben, wie im Rauch verschwinden.
Die würzige Soße mit dem knackigen Gemüse und den perfekten Nudeln. Einfach einzigartig! Besonders die Nudeln, wie schon bei den Ramen Gerichten, stachen durch ihre etwas gummiartige, aber dennoch angenehme, Konsistenz hervor.
Mit großer Sicherheit waren es alkalische Nudeln. Ihr werdet es nicht glauben aber der Unterschied ist gigantisch und macht meines Erachtens mindestens 20% vom ganzen Gericht aus.
Mit dem neu errungen Wissen und nach einem kurzen Verdauungsschläfchen, mache ich mich sofort an die Arbeit. Auch wenn gerade Mitte Juni ist, regnet es gerade in Strömen, was mich dazu verleitet, auf kräftigere und tiefere Aromen einzugehen. Ente und Pflaume werden es heute richten. Ich hätte gerne auf Umeboshi (japanische Pflaumen) zurückgegriffen, habe diese aber leider nicht mehr bekommen.
Ich besorge mir eine Brust und eine Keule, aus der ich einen leichten Fond koche, um den würzigen Geschmack der Yakisobasauce zu mildern und ihn durch eine leichte Nuancen von Ente zu unterstützen. Das Ergebnis ist wirklich lecker. Würzige alkalische Nudeln mit einem leicht süßlichem Geschmack von Pflaume und knuspriger Entenbrust. Wirklich ein Traum.
Yakisoba mit Ente und Pflaume. Zutaten für 2 Personen:
Zutaten: | |
1 Stück | Entenbrust |
1 El | Maisstärke |
1 El | Mehl |
Öl | Zum Ausbacken |
1 Stück | Entenkeule |
2 Zehen | Knoblauch |
1 Stück | Zwiebel |
4 EL | Sojasauce |
1/2 Tl | Salz |
5 große | Austernpilze* |
5 Stück | getrocknete Pflaumen |
1 Stück | rote Zwiebel |
1 Stange | Frühlingslauch |
3 Zehen | Knoblauch |
1 Tl | gehackter Ingwer |
Salz | |
Für die Yakisobasauce: | |
2 Tl | Ketchup |
2 Tl | Sojasauce |
2 Tl | Honig |
2 Tl | Worcestersauce |
4 Tl | Austernsauce |
Togarashi Gewürz* | |
Für die Nudeln: | |
240 g | Mehl |
2 Stück | Eigelb |
1 Tl | Kansuiwasser* |
80 ml | Wasser |
1/2 Tl | Salz |
Yakisoba mit Ente und Pflaume. So wird`s gemacht:
1. Für den Entenfond eine Zwiebel und zwei Zehen Knoblauch schälen, kleinschneiden und zusammen mit der Entenkeule in einem Topf mit 1 Liter Wasser zum Köcheln bringen. Salz und Sojasoße dazu geben. Die Entenbrust nach nach 10 Minuten in den Fond geben und für 5 Minuten mitköcheln lassen. Sie sollte im Kern noch blutig sein. Anschließend herausnehmen und abkühlen lassen. Wenn der Fond auf 100 ml reduziert ist, durch ein feines Sieb passieren.
2. Für den Nudelteig alle Zutaten miteinander vermischen und einen festen Teig herstellen. Diesen für 20 Minuten ruhen lassen. Anschließend den Teig mit einer Nudelmaschine zu dünnen Nudeln verarbeiten. Die Nudeln für kurze Zeit im kochendem Wasser blanchieren und anschließend abschrecken. Die Nudeln sollten noch Biss haben.
3. Die rote Zwiebel und den Knoblauch schälen. Den Knoblauch fein hacken. Die Zwiebeln in Streifen schneiden. Die Austernpilze etwas kleiner zupfen und die Frühlingszwiebeln in 2-3 cm lange Stücke schneiden. Die Pflaumen in Scheiben schneiden.
4. Einen Topf mit Öl zum Ausbacken für die Ente, auf 160-180°erhitzen. Mehl und Stärke vermengen, und die Ente darin wenden. Die Ente im heißen Fett ausbacken, bis die Haut schön kross ist.
5. Für die Yakisobasauce alle Zutaten miteinander vermengen.
6. In einer Pfanne oder Wok etwas Öl erhitzen und die Pilze, mit der Zwiebel, Knoblauch und Ingwer scharf anbraten. Die Nudeln dazu geben und mit anbraten. Nach einer weiteren Minute mit dem Entenfond ablöschen. Die Frühlingszwiebeln und die Pflaumen dazu geben und einmal durchschwenken. Die Yakisobasauce drüber geben und alles miteinander vermengen. Evtl. mit Salz abschmecken.
7. Die Ente aus dem Fett holen und aufschneiden. Die Nudeln auf einem Teller platzieren und die Ente daneben anrichten.
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